DHB-Presse­konferenz zwei Wochen vor dem Start des Olympia-Quali­fikationsturniers

JULIA BEHNKE: „OLYMPIA IST DAS GRÖSSTE ÜBERHAUPT“

In Ulm und um Ulm und um Ulm herum wächst die Vorfreude auf das Olympia-Qualifikationsturnier der Frauen. In der ratiopharm arena in Neu-Ulm, wo sich die DHB-Frauennationalmannschaft vom 11. bis 14. April für die Olympischen Spiele von Paris qualifizieren will, trafen sich am Mittwoch die politischen Spitzen der Städte Ulm und Neu-Ulm sowie die sportlichen Spitzen in Person von Bundestrainer Markus Gagugisch und der mittlerweile 100-fachen Nationalspielerin Julia Behnke zur DHB-Pressekonferenz.

„Wir haben eine tolle Arena, wir haben tolle Fans und wir haben ein tolles deutsches Team. Mit den Fans im Rücken wollen wir uns für Paris qualifizieren“, sagte Katrin Albsteiger, Oberbürgermeisterin von Neu-Ulm. Ihr Pendant aus Ulm, Martin Ansbacher, Stadtchef der deutschen Basketball-Meister-Stadt, spracht von einer „großen Freude und Ehre“, dass die Stadt und die Arena für ein solche bedeutendes Turnier ausgewählt wurde. Im November 2023 war die Männer-Nationalmannschaft schon zu Gast in Neu-Ulm und erreichte im Testspiel gegen Ägypten ein Remis.

Die deutschen Handballerinnen treffen in der Olympiaqualifikation zum Turnierauftakt am Donnerstag, 11. April, auf Slowenien (Anwurf: 17.45 Uhr). Es folgen weitere Partien gegen Montenegro (Samstag, 13. April, 14.15 Uhr) und Paraguay (Sonntag, 14. April, 13.30 Uhr). Die besten zwei Mannschaften dieses Viererturniers qualifizieren sich für die Olympischen Spiele in Paris. Karten für die Partien auf dem Weg sind via ulmtickets.de erhältlich.

Bei Nationalspielerin Julia Behnke sorgt schon der Gedanke an Olympia für Gänsehaut: „Das ist das Größte überhaupt für Sportler, das ist die große Bühne für alle Sportarten. Und wir haben die Chance, dabei zu sein, da steigt gerade schon ein bisschen die Nervosität.“

Die deutsche Mannschaft trifft sich bereits am Ostermontag für die zwei Wochen der Wahrheit – denn vor dem Olympiaqualifikationsturnier geht es noch in den drei abschließenden Qualifikationsspielen zur EM 2024 um das Ticket für die EM. Gegner in Heidelberg sind am 4. April die Ukraine und am 6./7. April zweimal Israel. Nach drei Siegen hat die deutsche Mannschaft aktuell eine weiße Weste. „Natürlich haben wir so sechs Spiele in kurzer Zeit, aber so müssen wir nicht von 0 auf 100 in die Olympiaqualifikation, sondern können uns vorbereiten, weiterentwickeln und einspielen“, sagt Bundestrainer Markus Gaugisch: „Die Olympiaqualifikation ist ein absolutes Highlight – und die haben wir natürlich auch schon in der EM-Qualifikation im Hinterkopf.“ Für die insgesamt sechs Spiele hat Gaugisch 20 Spielerinnen nominiert. „Wir wollen die Belastung natürlich verteilen.“

Am vergangenen Wochenende hatte der Bundestrainer das erfolgreiche Qualifikationsturnier der Handball-Männer am Fernseher verfolgt: „Als Fan habe ich mich total für unsere Männer gefreut, und jetzt ist es ein tolles Gefühl, dass wir das auch schaffen können.“ Für Julia Behnke ist es eine „Riesenchance, dass wir mit zwei Mannschaften in Paris dabei sein können.“ Bundestrainer und Kreisläuferin wissen aber auch, dass Slowenien und Montenegro hohe Hürden auf dem Weg nach Paris sind: „Slowenien verfügt in Ana Gros über eine der besten Shooterinnen und Montenegro ist extrem erfahren und abgezockt“, meint Gaugisch: „Und aufgrund dieser Stärken sind wir super-froh, dass wir das Turnier zuhause haben. Wir müssen mit Emotion, Ausstrahlung und Härte dagegenhalten.“

Als Nationalteam müssen man vorangehen, um die öffentliche Wahrnehmung zu erhalten, „und Olympia ist die beste Möglichkeit dazu. Wir haben uns als Mannschaft weiterentwickelt und stehen jetzt kurz vor dem großen Ziel, dass wir uns gesetzt haben“, sagt Gaugisch, der seit zwei Jahren Bundestrainer ist.

Text und Foto: Björn Pazen
Deutscher Handballbund e.V.